Blue Zones

Blue Zones: Die Geheimnisse der Langlebigkeitsvölker für ein langes Leben

Blue Zones: Die Geheimnisse der Langlebigkeitsvölker für ein langes Leben

Blue Zones bezeichnen fünf Regionen auf der Welt, wo der Großteil der Bevölkerung über 100 Jahre alt wird. Wir wollen herausfinden, wie diese Menschen es schaffen, so lange gesund zu leben, wie ihr Leben aussieht und was wir von ihnen lernen können?

Noch gehörst du zu den 99% der Sterbenden. Denn 99% der Menschen leben maximal grob ca. 80 Jahre. Nur 1% wird über 100 Jahre alt. Was machen 99% der Menschen also falsch?

In Deutschland werden Frauen durchschnittlich 83,6 Jahre alt. Bei Männern liegt der Wert bei 78,9 (Statista, 2020)

Das klingt erst einmal ganz gut, doch werfen wir einen Blick auf die sogenannten Blue Zones, so wird schnell klar: Da geht noch mehr! Gemeint sind Regionen mit Bewohnern, die überdurchschnittlich alt werden.

Die Gemeinsamkeiten der Blue Zone Bewohner verraten uns, warum sie über 100 Jahre werden. Willst du mehr über das Geheimnis der Hundertjährigen erfahren? Perfekt, dann lies weiter!
Blue Zones

Das Wichtigste zu den Blue Zones in aller Kürze


Die wichtigsten Erkenntnisse der Blue Zones auf einen Blick:

  • Die fünf Blue Zones liegen in: Japan, Griechenland, Italien, Nordamerika und Costa Rica.
  • Gründer und Entdecker der Zonen: Dan Buettner. Außerdem ist er Bestsellerautor der New York Times.
  • Power of 9: Es gibt neun konkrete Gemeinsamkeiten zwischen den Zonen.
  • Die Bewohner der Blue Zones haben alle einen Lebenssinn.
  • Die Ernährung ist überwiegend pflanzlich.
  • Familie und soziale Netzwerke haben einen hohen Stellenwert für die Menschen.
  • Einfluss unserer Gene auf die Lebenserwartung: 10 Prozent. Den Rest können wir beeinflussen.
  • Erkenntnisse nicht wissenschaftlich belegt, allerdings schadet ein gesunder Lebensstil nicht.


Dan Buettner: Der Gründer und Forscher der Blue Zones


Dan Buettner haben wir es zu verdanken, dass wir heute die Geheimnisse der Einwohner der Blue Zones kennen: Entdecker, Pädagoge, Autor, Redner, all das trifft auf Dan Buettner zu. Darüber hinaus wären die Blue Zones ohne ihn vermutlich nie erforscht worden. Der National Geographic Fellow reiste zusammen mit anderen Wissenschaftlern jahrelang umher, um die ältesten Menschen der Welt kennenzulernen und ihr Geheimnis zu entschlüsseln.

Der Ursprung der Forschung entstand aus der Arbeit von den Demografen Gianni Pes und Michel Poulain. Sie identifizierten die Provinz Nuoro auf Sardinen als Region mit der höchsten Konzentration hundertjähriger Männer. durch die beiden entstand letztendlich auch der Name der fünf Zonen.

Sie zeichneten um die Dörfer mit den ältesten Menschen der Welt blaue Kreise und bezeichneten die Gebiete folglich als blaue Zonen.

Darauf aufbauend hat Dan Büttner schließlich andere solcher Orte ausfindig gemacht und den Namen übernommen. Seine Erkenntnisse teilte er 2005 im Artikel „The Secrets of Long Life“ des National Geographic Magazins.

Das war aber nur der Anfang: Mittlerweile ist Dan Büttner Bestsellerautor und schrieb bereits mehrere Bücher. Darüber hinaus hat Dan sein Wissen nicht nur aufgeschrieben, sondern teilt es auch als Speaker im TED Talk.

Langlebigkeit erklärt: Das bedeutet der Begriff für uns


Der Begriff Langlebigkeit ist mir bei der Recherche zu den Blue Zones immer wieder ins Auge gefallen. Das würde bedeuten, dass wir von Langlebigkeit sprechen, sobald jemand um die 100 Jahre alt wird. Seit Aubrey De Grey will nextvisions ihn allerdings anders definieren. Der britische Gerontologe beschreibt das Altern als eine Krankheit, die es zu heilen gilt. Er ist der Ansicht, ein Mensch könnte irgendwann 1.000 Jahre alt werden. Klingt verrückt? Ein Blick in die Vergangenheit hilft mir, das anders zu sehen. Im Mittelalter wurden Frauen ca. 29 und Männer ca. 28 Jahre alt. Jetzt stell dir vor, du erzählst diesen Menschen ihre Lebenszeit wird sich irgendwann mehr als verdoppeln. Was denkst du wäre passiert? Sie hätten dich für verrückt erklärt. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Also glaube ich: Alles ist möglich.

Auch die Bewohner der Blue Zones sind noch weit entfernt von dieser Langlebigkeit. Deshalb unterscheiden wir zwei Lebensspannen: Länger leben: Menschen, die bis zu 120 Jahre alt werden. Langlebigkeit: Menschen, die 200 Jahre oder älter werden.

Die fünf Langlebigkeits-Regionen der blauen Zonen im Überblick

Blaue Zonen


Wo leben die ältesten Menschen denn nun? Sie leben in Japan, Griechenland, Italien, Nordamerika und Costa Rica. Diese Regionen beschreibt Dan Buettner in seinem Buch: „The Blue Zones: Lessons for Living Longer from the People Who’ve Lived the Longest“.

Sie wurden als blaue Zonen identifiziert, weil die Bewohner nur einen Bruchteil tödlicher Krankheiten entwickeln als in anderen Teilen der Welt und sich länger an guter Gesundheit erfreuen. Die Menschen werden meist Hundert Jahre alt oder älter.

Damit auch du lange gesund leben kannst und damit zu den 1% Menschen gehörst, lernst du jetzt mehr über ihre Lebensweise.

Blue Zone Okinawa: Das Dorf der Hundertjährigen in Japan


Japan gehört generell zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung.

IKIGAI: Darum werden Japaner so alt


Auf der Suche nach Antworten begegnet mir ein Begriff: IKIGAI. In der Blue Zone der Inselgruppe Okinawa spielt der IKIGAI eine entscheidende Rolle.

Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort IKIGAI „lebenswert“ und beschreibt eine japanische Philosophie: Warum stehst du morgens auf und was macht dein Leben lebenswert? Die Antwort ist dein IKIGAI.

Die Bewohner leiden seltener an Herzkrankheiten, Krebs und Demenz. Außerdem leben im sogenannten „Dorf der Hundertjährigen“ die ältesten Frauen der Welt.

Der IKIGAI hilft den Japanern ihren Lebenssinn so stark zu erfassen, dass er sie länger am Leben hält. Statt in Rente zu gehen, leben die Menschen ihre Berufung bis ins hohe Alter aus. Eine weitere Tradition der Okinawa ist ein Moai: In der Kindheit werden kleine Gruppen gebildet, die sich gegenseitig unterstützen und regelmäßig treffen. Diese Freundschaften überdauern ein Leben lang.

Ein weiterer Schlüssel zu einem längeren Leben ist die Ernährung. In der Okinawa Blue Zone wird überwiegend pflanzliche Kost verzehrt, die reich an Soja ist. Außerdem pflegen sie die Ernährungsmethode „Hara hachi bu“. Das bedeutet nichts anderes, als mit dem Essen aufzuhören, sobald der Magen 80 % gefüllt ist.

Blue Zone Ikaria: Die Insel der Hundertjährigen in Griechenland


Eine weitere Blue Zone of the world liegt in Griechenland. Ikaria ist eine bergige Insel in der Nähe der türkischen Küste. Die Bewohner sind fast vollständig frei von Demenz und jeder Dritte schafft es, 90 Jahre alt zu werden. Das Zauberwort der Ikarianer heißt: Chalará (Gelassenheit). Sie ignorieren gerne die Uhr und zelebrieren ein entspanntes Lebenstempo.

„Die Insel, auf der die Menschen vergessen zu sterben“, wird der Ort genannt. Als Schlüssel ihres längeren Lebens gilt die mediterrane Ernährung. Sie essen viel Gemüse, Nüsse, Salat, Olivenöl und Fisch. Statt Kuhmilch wird Ziegenmilch getrunken und rotes Fleisch wird selten verzehrt. Wichtig für die Bewohner ist außerdem der Mittagsschlaf, besonders bei älteren Menschen. Forschende haben herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheiten dadurch gemindert wird.

Blue Zone Sardinien: Die Bergdörfer der Hundertjährigen in Italien


Über die Blue Zone in Sardinien haben wir schon etwas gelernt. Die Nuoro-Provinz ist die Heimat für die ältesten Männer der Welt. Außerdem leben hier 10-mal mehr Hundertjährige als beispielsweise in den USA. Die Einwohner essen Käse von Weidetieren, sodass er reich an Omega 3 ist. Nur an besonderen Tagen wird Fleisch konsumiert.

Hervorzuheben an der Lebensart der Sardinier ist der Umgang mit Älteren. Anders als bei uns steigt das Ansehen mit dem Alter. Es gibt sogar den „Hundertjähriger des Monats“ Kalender. Am Ende profitieren alle davon, dass die Großeltern einen wichtigen Platz einnehmen und nah bei der Familie bleiben. Die Krankheits- und Sterberate von Kindern ist dadurch geringer und die Lebenserwartung steigt um 4-6 Jahre. Der Name dafür: Großmutter-Effekt.

Allgemein steht in dieser Kultur die Familie an erster Stelle. Zusammen zu lachen und ein Glas Rotwein zu trinken gehört zu ihrem Alltag. Natürlich wird auch gearbeitet: Die meisten Männer sind Hirten und laufen dadurch ca. 5 Meilen täglich. Die Sarden sind generell viel in Bewegung, gehen spazieren und arbeiten gern im Garten.

Blue Zone Loma Linda: Die ältesten Menschen in Nordamerika


Die langlebigsten Menschen der USA sind in Loma Linda, California zu finden. Sie gehören zu den Siebent-Tags-Adventisten und leben bis zu einem Jahrzehnt länger als der Rest der Amerikaner. Die Gemeinde besteht aus Menschen unterschiedlichster Herkunft, die sich durch die gemeinsame Lebensweise verbinden. Wöchentlich feiern sie Sabbat und gönnen sich eine Ruhepause. Sie konzentrieren sich auf die Natur, Gott und die Familie. Loma Lindas Adventisten denken, der Glaube trägt zur Gesundheit bei. Damit haben sie nicht unrecht: Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Menschen mit starkem Glauben im Schnitt älter werden. Die Ernährungsgewohnheiten in der Blue Zone Loma Linda werden aus der Bibel übernommen. Sie essen vegetarische Kost mit Getreide, Nüssen und Gemüse. Außerdem trinken die Adventisten keinen Alkohol und rauchen nicht.

Blue Zone Nicoya: Die Halbinsel der Hundertjährigen in Costa Rica


Die letzte Blue Zone liegt am Pazifischen Ozean. Nicoya heißt die Halbinsel mit dem sonnigen Klima. Die Sterblichkeitsrate im mittleren Alter liegt hier am niedrigsten. Neben Sardinien leben auf der Insel die meisten 100-jährigen Männer.

„Plan de Vida“ spielt eine zentrale Rolle für die Bewohner. Grob übersetzt bedeutet das „Lebenszweck“. Darüber hinaus wird auch in dieser Blue Zone die Familie als höchstes Gut gesehen. Die Älteren wohnen mit ihren Kindern und Enkelkindern zusammen. Soziale Netzwerke sind genauso wichtig: Nachbarn werden häufig besucht, es wird viel zusammen gelacht und die Menschen unterstützen sich gegenseitig. Ein Faktor für ihr längeres Leben könnte auch das Wasser sein, das die Bewohner hier trinken. Es hat den höchsten Kalziumgehalt des Landes und soll dadurch vor Herzkrankheiten schützen sowie kräftige Knochen fördern. Die Essgewohnheiten in der Blue Zone Nicoya zeichnen sich dadurch aus, dass sie maßvoll essen und wenig Kalorien zu sich nehmen.

Das Leben in den Blue Zones: Gemeinsamkeiten der Bewohner


Die Blue Zones verbindet keine Klimazone oder die geografische Lage. Die offensichtliche Gemeinsamkeit ist die hohe Lebenserwartung der Bewohner. Die große Frage ist also: Warum leben diese Menschen so viel länger als 99% der anderen Menschen? Wo liegen die geheimen Gemeinsamkeiten?

Die Wissenschaftler identifizierten insgesamt neun Gemeinsamkeiten und nannten diese „Power of 9“.

Die Lebensweise in den Blue Zones für ein langes Leben


Familie steht an erster Stelle
Oft leben mehrere Generationen eng zusammen und es wird sich um alle gekümmert. Auch im hohen Alter werden die Menschen geschätzt und gebraucht. Außerdem wird viel Zeit und Liebe für die Kinder investiert.

Sie haben einen Lebenssinn
Die Hundertjährigen wissen, wofür sie morgens aufstehen und folgen einem Lebensplan oder ihrer Bestimmung. Selbst im Alter gehen sie dieser nach und kennen keinen Ruhestand.

Pausen gehören dazu
Ob Mittagsschlaf oder längere Auszeiten: Es werden Pausen gemacht. Sarden trinken ein Gläschen Wein mit ihren Freunden, Adventisten beten, in Okinawa gedenken sie der Vorfahren und Ikarianer halten ein Nickerchen.

Moderate Bewegung
In den Blue Zones gibt es keine Fitnessstudios. Stattdessen integrieren die Bewohner natürliche Bewegung in den Alltag. Generell sind die Menschen viel in der Natur und laufen zu Fuß. Außerdem wird oftmals im Garten gearbeitet.

Keine Völlerei
„Hara hachi bu“ Das Mantra aus Okinawa erinnert daran, nicht zu viel zu essen. Wenn der Magen zu 80 % gefüllt ist, wird aufgehört. Die Menschen der Blue Zones haben Strategien, um sich nicht zu überessen wie kleinere Teller und Schüsseln.

Soziale Netzwerke
Die Bewohner unterstützen sich gegenseitig. Allgemein ist der Kontakt mit anderen wichtig und zwar unabhängig von der Generation. Untersuchungen zeigen, dass es einen Einfluss auf den Menschen hat, mit wem er sich umgibt. Die Menschen der Blue Zones beeinflussen sich in ihrem gesunden Lebensstil gegenseitig positiv.

[H3] Die Ernährung in den Blue Zones
Was können wir von den Menschen aus den Blue Zones bzgl. der Ernährung lernen? Zusammengefasst ergeben sich folgende Empfehlungen:

Pflanzen Power
Die Blue Zones Ernährung zeichnet sich durch überwiegend pflanzliche Lebensmittel aus. Fleisch wird wenig konsumiert und meist nur zu besonderen Anlässen. Die Adventisten hingegen verzichten komplett darauf. Vollkornprodukte kombiniert mit Gemüse, Obst und Bohnen dominieren den Speiseplan der blauen Zonen.

Täglich Hülsenfrüchte
Sie stehen in allen blauen Zonen auf dem Speiseplan. Bohnen, Nüsse und Tofu sind reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die eine positive Auswirkung auf die Gesundheit haben.

Wenig schädliche Genussmittel
Die Bevölkerungsgruppen haben keinen hohen Alkoholkonsum und rauchen weniger. Wenn getrunken wird, dann meistens Wein. Außerdem sind Softdrinks unbekannt.

Dan Buettner hat sogar ein Kochbuch herausgegeben, dass von der Ernährungsweise inspiriert ist:

Die Blue Zones weitergedacht - Anwendung in unserem Alltag

Longevity


Wie profitierst du in deinem Alltag von den Blue Zone Bewohnern?

In der sogenannten "Dänischen Zwillingsstudie" haben Forschende herausgefunden, dass 10% der durchschnittlichen Lebenszeit eines Menschen biologisch bestimmt ist. Die restlichen 90 % hängen von unserem Lebensstil ab. Wenn wir also durch die Blue Zones herausfinden, was der ideale Lebensstil für ein langes Leben ist, können wir das auf unseren eigenen Alltag übertragen. Letztendlich sind es einfache Grundlagen:

1. Stärke dein soziales Netz
Ein wichtiger Bestandteil der Menschen innerhalb der Blue Zones ist ihre Integration in soziale Netzwerke. Dabei ist auch wichtig, wie sich dein soziales Netz zusammensetzt. Die Framingham-Studien ergaben, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, übergewichtig zu sein, wenn dein Umfeld übergewichtig ist.

2. Bleib in Bewegung
In den Blue Zones wird Sport einfach in den Alltag integriert. Auch wir können versuchen, Bewegung in unsere Routine mit einzubauen. Seien es Spaziergänge in der Natur, Treppensteigen oder das Kneten von Teig mit den Händen.

3. Reduziere Stress
Jede der Kulturen in den Blue Zones hat ihren eigenen Weg, um abzuschalten. Auch wir können uns die Möglichkeit geben, innezuhalten und bewusste Pausen zu suchen. Nur 15 Minuten Entspannung am Tag können helfen von Stress ausgelöste Entzündungsreaktionen abzubauen.

4. Passe deine Ernährung an
Wir haben gelernt, dass die Menschen der Blue Zones eine größtenteils pflanzliche Ernährung mit viel Gemüse und Hülsenfrüchten bevorzugen. Auch essen sie viel regionaler und nehmen kaum verarbeitete Lebensmittel zu sich.

5. Finde deine Bestimmung
In Okinawa ist allgemein bekannt, dass die wahrscheinlichsten Jahre zu sterben, das erste Geburtsjahr und das Jahr des Renteneintritts sind. Wenn Menschen die Bestimmung in ihrem Leben kennen, haben sie jeden Tag einen Grund, morgens aufzustehen. durch diesen starken Lebenssinn mobilisieren die Menschen der Blue Zones bis zu 7 Jahre zusätzlicher Lebenserwartung. Also mach dich auf die Suche nach deiner Bestimmung.

Weitere Forschungsprojekte der Blue Zones


Mittlerweile gibt es Projekte, die die Blue Zones auch in andere Gegenden und Städte bringen möchten. Dazu muss eine Region eine dreiphasige „Blue Zones-Community-Transformation“, unterstützt von Experten, durchlaufen. Mithilfe dieses Programms sollen das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen aus diesen neuen Regionen gefördert werden. Das Modell verspricht einen Rückgang der Gesundheitskosten, Senken des Übergewichts, weniger Raucher und seltene Krankschreibungen.

Auf Hawaii gibt es mehrere Blue Zones Projekte, bei denen die Menschen ermutigt werden, sich auf natürliche Art mehr zu bewegen und bewusster zu ernähren. Seit 2015 können sie Workshops besuchen und lernen, kleine Veränderungen nach den Vorbildern der Blue Zones in ihrem Alltag zu übernehmen.

Das Konzept der Blue Zones wird auch kommerziell genutzt. Es gibt Unternehmen wie BLUEZONES® ELEMENTS, die ein personalisiertes Gesundheitskonzept entwickelt haben. Ihre rein pflanzlicher Phytonährstoffe sollen einen ganzheitlichen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Grundlage sind dabei Erkenntnisse aus der Forschung der Blue Zones.

Die Bedeutung der Blue Zones für die Forschung der Langlebigkeit


Hat Dan Buettner das Geheimnis der Langlebigkeit entschlüsselt?

Meine Meinung dazu: Nein. Es ist aber faszinierend, dass die Bewohner der Blue Zones durchschnittlich länger leben und bis ins hohe Alter fit bleiben. Sie zeigen auf, wie viel zusätzliche Lebenszeit uns ein gesunder Lebensstil schenken kann. Diese Erkenntnis trägt fortan grundlegend zur weiteren Erforschung der Langlebigkeit bei. Allerdings sind wir damit noch nicht am Ziel angekommen. Wie oben bereits erklärt, verstehen wir unter Langlebigkeit etwas anderes.

Darüber hinaus fehlen systematische Studien und Vergleiche mit anderen Bevölkerungsgruppen. Gibt es Gegenden, die dem Lebensstil der Blue Zones ähneln, aber ohne hundertjährige? Oder andersherum: Wie alt werden Bewohner der Blue Zones, die nicht diesen speziellen Lebensstil führen?

Solche Versuche sind aus ethischen Gründen nicht möglich. In den Beobachtungen von Dan Buettner taucht allerdings auf, dass Menschen, die die Blue Zone verlassen, auch früher sterben. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Tatsächlich könnte es nur Zufall sein oder die Menschen beeinflussen sich gegenseitig positiv wie nach der oben angesprochenen Framingham-Studie. Es ist schwer, wissenschaftlich festzustellen, wie genau die Aspekte dazu beitragen, länger zu leben.

Projekte:

Fazit

Die Menschen der Blue Zones nehmen keine Wunderpillen, treiben keinen Leistungssport und machen keinerlei Diäten. Vielmehr folgen sie vermeintlich einfachen Methoden: eine ausgewogene Ernährung, soziale Kontakte und viel Bewegung, die auch bei uns mit einem gesunden Leben assoziiert werden.

Trotzdem gibt es nur fünf blaue Zonen auf der Welt. Wenn es wirklich so einfach ist, frage ich mich: Warum führt nur 1 % der Menschheit einen gesunden Lebensstil oder liegt das Geheimnis doch woanders?

Alles in allem ist es auch nicht eindeutig nachgewiesen, warum die Menschen so alt werden. Trotzdem kann es nicht schaden, die Methoden für das eigene Leben zu beherzigen. Am Ende können wir dadurch nichts verlieren, aber vielleicht etwas gewinnen: Mehr gesunde Lebenszeit. In Zukunft wird uns die Forschung noch einige Erkenntnisse über Langlebigkeit offenbaren. Zusätzlich stellen sich viele Fragen wie z.B. „Wollen wir überhaupt nach Langlebigkeit streben, also einem Leben, das sogar über 200 Jahre dauert?“ Philosophiere diese Frage in deinem Freundeskreis. Du wirst erstaunt sein, wie unterschiedlich Menschen über das Leben und Sterben denken.

Wichtige Fragen zu den Blue Zones im Überblick