Relativity Space: Raumfahrt aus dem 3D-Drucker

Relativity Space: Raumfahrt aus dem 3D-Drucker

Kleine Figuren, Würfelchen oder praktische Haushaltsutensilien – sind wir doch mal ehrlich, daran denken wir, wenn wir das Wort „3D-Drucker“ hören. Dann würden wir auf unserem Blog natürlich nicht über die Technologie berichten.

Dass ein 3D-Drucker aber nicht nur in deinem und meinem Alltag praktisch ist, sondern auch in Sachen Raumfahrt eingesetzt werden kann, zeigt das amerikanische Unternehmen Relativity Space. Dieses arbeitet derzeit an der Rakete Terran R, die teilweise aus dem 3-D-Drucker kommt.

Das macht mich persönlich doch wirklich neugierig – mein Vater hat mit seinem 3D-Drucker bislang nur praktische Messbecher für die Küche hergestellt…
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Wer hat Relativity Space gegründet?


Die Gründer von Relativity Space sind Tim Ellis und Jordan Noone. Anders als bei anderen großen Raumfahrtunternehmen stehen hier also nicht zwei prominente Namen an der Spitze. Ich habe mir natürlich trotzdem angeschaut, welchen Hintergrund die beiden mitbringen – und das hat sich gelohnt. Tim Ellis, gerade einmal 31 Jahre alt, ist Luftfahrttechniker. Er hat das Fach an der University of Southern California absolviert. Währenddessen hat er dabei geholfen, in dem Rocket Propulsion Lab die erste von Studenten entwickelte Rakete zu bauen.

Nach seinem Abschluss arbeitete er als Ingenieur für Blue Origin (ebenfalls ein Raumfahrtunternehmen). Hier hat er ebenfalls mit Komponenten gearbeitet, die aus dem 3-D-Drucker stammen und auch bei der Entwicklung dieser mitgeholfen.

Ellis und Noone haben sich während des Studiums der Luftfahrttechnik kennengelernt. 2015 entschlossen sie sich dann, ihre Jobs zu kündigen und mit Relativity Space ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich finde die bisherige Laufbahn der beiden wirklich spannend. Sie sind noch sehr jung und vergleichsweise neu in der Branche. Ich denke, sie gehen deshalb mit einem sehr visionären und offenen Blick heran.

Was ist das Ziel der Gründer?


Relativity Space hat von Anfang an ein klar definiertes Ziel: Die erste Rakete aus dem 3-D-Drucker ins Weltall zu schicken. Viele Unternehmen nutzen diese Technologie bereits, denn sie ist deutlich schneller als Maschinen oder gar eine Fertigung per Hand.

Dafür arbeitet Relativity Space mit einem Metall 3-D-Drucker. Dadurch kann das Unternehmen kosteneffizienter und schneller als die Konkurrenz arbeiten. Das ist aber nicht die einzige moderne Technologie, die hier zum Einsatz kommt. Laut eigener Aussage verwendet das Unternehmen auch künstliche Intelligenz und autonome Roboter.

Genau das habe ich vorhin gemeint: Die Gründer denken zeitgemäß und haben einen frischen Blick auf die vielen Probleme und Herausforderungen, die die Branche mit sich bringt. Ich finde das echt super und auch bewundernswert. In dem Alter schon so etwas auf die Beine zu stellen, ist wirklich eine große Leistung – Hut ab!

Aktuelles rund um Relativity Space


Relativity Space hat nicht nur große Ziele und Träume – das Unternehmen arbeitet auch tatkräftig an deren Umsetzung. Schauen wir uns aktuelle Themen und Errungenschaften rund um Relativity Space an.

Finanzierung: Mit 650 Millionen Dollar lässt sich arbeiten


Kürzlich fand eine Finanzierungsrunde von Relativity Space statt. Dabei wurden ganze 650 Millionen Dollar, also umgerechnet etwa 550 Millionen Euro, eingenommen. Ich stehe mit meiner Begeisterung für das Unternehmen anscheinend nicht alleine da. Zu den Investoren zählen unter anderem Social Capital, Jared Leto und Fidelity Investments.

Besonders hervorzuheben ist das Engagement von Mark Cuban. Dieser hatte schon bei der Gründung 500.000 Dollar als Startkapital bereitgestellt. Auch bei der Finanzierungsrunde 2021 spendete er großzügig und trägt somit einen großen Teil zu den zukünftigen Projekten von Relativity Space bei. Insgesamt wird das Unternehmen inzwischen auf einen Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Neuer Hauptsitz und neue Fabrik befinden sich schon im Bau


Das eingenommene Geld wird gewinnbringend investiert: Im Februar 2020 wurde bekanntgegeben, dass Relativity Space einen neuen Firmensitz samt Fabrik bauen würde. Das Ganze soll 11.000 Quadratmeter groß werden. Gebaut wird in Long Beach in Kalifornien.

Ich sehe dies als weiteres Indiz dafür, dass wir von Relativity Space einiges erwarten können. Die neue Fabrik soll ohne festes Werkzeug auskommen und komplett autonom sein. Bei allem, was das Unternehmen tut, steht eine größere Idee dahinter. Ich finde, man merkt, dass hier auf ein konkretes Ziel hingearbeitet wird. Es bleibt abzuwarten, was wir zu sehen bekommen werden.

Terran R: Trägerrakete soll Nutzlast transportieren


Relativity Space entwickelt derzeit die Terran R, eine wiederverwendbare Trägerrakete, die bis zu 20 Tonnen in den niedrigen Erdorbit transportieren kann. Sie soll in einer neuen Fabrik produziert und frühestens 2024 eingesetzt werden.

Für die Herstellung nutzt das Unternehmen den eigenen 3D-Drucker namens Stargate. Da die Terran R mehrfach verwendet werden kann, wird die Produktionsmenge deutlich geringer sein als die Kapazität der riesigen Fabrik.

Es gibt bereits Spekulationen über zukünftige Projekte. Die teure Fabrik bietet enorme Produktionsmöglichkeiten – arbeitet das Unternehmen vielleicht schon an geheimen Vorhaben?

Wann fliegt Relativity Space das erste Mal ins All?


Der erste Flug ins All von Relativity Space wird voraussichtlich im Herbst 2021 stattfinden. Ursprünglich war bereits Anfang 2021 geplant, der Termin musste dann aber verschoben werden. Die Terran 1 ist eine zweistufige Trägerrakete. Sie wird Nutzlasten in die Erdumlaufbahn befördern können. Bis zu 1,2 Tonnen können damit transportiert werden.

Relativity Space wird in näherer Zukunft also erstmal keine Personen ins All befördern. Das Befördern von Lasten ist aber vor allem für Satellitenkonstellationen und militärische Anwendungen relevant. Es gibt erste Gerüchte, dass Relativity Space angeblich schon Auftragsanfragen von staatlichen und kommerziellen Kunden für die Beförderung von Lasten erhalten hat.

Die wichtigsten Kanäle, mit denen du über Relativity Space auf dem Laufenden bleibst


Du möchtest über Relativity Space auf dem Laufenden bleiben und keine aktuelle Meldung mehr verpassen? Dann kannst du dafür die sozialen Medien nutzen – du findest das Unternehmen unter folgenden Links: Gleichzeitig gibt es auch noch einen Newsletter, der dich automatisch mit Neuigkeiten versorgt. Ganz unten auf der News-Website findest du das entsprechende Formular. Im News-Bereich werden regelmäßig Videos hochgeladen und interessante Artikel veröffentlicht.

Relativity Space: Die wichtigsten Eckpfeiler auf einen Blick

Relativity Space baut verschiedene Raketen, die große Lasten ins All befördern werden. Das wird für die verschiedensten Kunden aus unterschiedlichen Branchen interessant sein. Schon jetzt konnte Relativity Space enorme Summen an Geld sammeln, um diese Ziele auch umzusetzen.